„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ — H. Hesse
Wenn die Kinder aus dem Haus sind, beginnt ein nächstes Leben, in dem ich mich oft frage, wo ist die Frau, das Mädchen aus dem Leben davor. Ich stelle fest, dass viel von dem Mädchen wieder hervor kommen möchte und ich bisweilen zulasse, leise und vorsichtig. Denn die Frau der letzten 25 Jahre drängt es doch fast regelmäßig noch an diese Seite.
Die Perspektivfrage stellt sich oft. Die Sinnfrage der letzten Jahrzehnte… Welcher der gelebten Szenen gehörten wirklich zu mir? Ich war verheiratet, alleinerziehend, verheiratet und immer wieder allein ohne Erziehen – welch unmögliches Wort. Habe ich mir Zweisamkeit mit oder ohne Kinder zu leben denn je vorgestellt?
Nein, ich war viel zu beschäftigt meine letzte Partnerschaft zu idealisieren und mit meinen vielen Aktionismusschleiern zu zudecken. Dabei bin ich auch selbst verschwunden. Umso klarer bin ich jetzt wieder da – mit allem, was mir Spaß macht, mir Spaß gemacht hat, was ich fast vergessen zu haben schien und natürlich ist auch die Frau in mir wieder da.
Und ein ganz wichtiger Punkt ist, sich auch selbst mit den erwachsenen Kindern immer wieder zu aktualisieren und zu schauen, wer ist denn da diese junge Frau, dieser junge Mann, die ich schon das ganze Leben lang kenne und die mich immer wieder erstaunen und verwundern. Ich bin sehr stolz auf sie und bin gern die Leitplanke in ihrem weiteren Leben.